Jahwist

Jahwịst

 

der, -en, Bezeichnung für eine der vier Quellenschriften des Pentateuchs, benannt nach dem häufig gebrauchten Gottesnamen Jahwe. Das Werk enthält die älteste zusammenhängende Geschichtserzählung Israels. Es beginnt mit der Erschaffung des Menschen (1. Mose 2, 4 ff.), erzählt von Kain, Noah, von Abrahams Berufung (1. Mose 12, 1-4 ist eine Schlüsselstelle des Jahwist), von Isaak, Jakob und Joseph. Danach werden die Errettung aus Ägypten und die Sinaioffenbarung berichtet (2. Mose 24, 9-11 und Kapitel 34 gehören zum Jahwist, nicht der Dekalog). Nach den meisten Forschern endet der Jahwist mit Buch der Richter 1. Das Werk entstand wahrscheinlich zwischen 950 und 900, jedenfalls vor 721 v. Chr., in Jerusalem. Der Verfasser ist unbekannt.

 

Literatur:

 

Hans H. Schmid: Der sogenannte J. Beobachtungen u. Fragen zur Pentateuchforschung (1976);

 E. Drewermann: Strukturen des Bösen. Die jahwist. Urgesch. in exeget., psychoanalyt. u. philosoph. Sicht, 3 Bde. (^5-61985-87);

 K. Berge: Die Zeit des Jahwisten. Ein Beitr. zur Datierung jahwist. Vätertexte (1990).